Sicherheit und Freiheit im Netz

Cyberwar ist keine Sciene Fiction. Staaten müssen sich dieser Herausforderung stellen und für Sicherheit sorgen. In Zeiten des Internets bedeutet dies, Netze und Rechner vor Attacken zu sichern. Was sich die Nato kürzlich vorgenommen hat, will die Bundesregierung nun mit einem eigenen Zentrum gegen Cyberattacken national umsetzen. Das bekannteste Beispiel für den realen Cyberwar ist die Attacke mit dem Wurm StuxNet auf die iranischen Atomanlagen. Dabei gelang es den Absendern der schadhaften Software offensichtlich, die Urananreicherung nachhaltig zu verzögern.

Was angesichts der Bedrohung durch das iranische Atomprogramm sympathisch ist, hat eine Kehrseite: Auch wir in Deutschland werden verstärkt durch Attacken im Internet bedroht. Das betrifft das Ausspionieren von Behörden wie die Wirtschaftsspionage. Es ist also richtig, sich dagegen zu wehren. Aber dabei darf es keine unbeschränkte staatliche Datensammelwut geben. Ansonsten wäre der Vertrauensverlust von Nutzern und Firmen größer als der Gewinn an Sicherheit.

MOZ-Kommentar…

Magere Ergebnisse

Als großen Erfolg feiern die Regierungen der Welt den Klimagipfel von Cancún. Aber was wurde da beschlossen? Auf jeden Fall nichts, was das Klima tatsächlich rettet. Die Regierungen sind sich jetzt nur darin einig, dass die seit gut einem Jahrzehnt gesicherten Erkenntnisse der Klimawissenschaftler auch für sie gelten.

Wäre in Cancún kein Klima-, sondern ein Bankengipfel gewesen, dann hätten sich die Minister nicht mit der Bekämpfung der Bankenkrise beschäftigt. Sondern nur darum gerungen, ob es sie überhaupt gibt. Bei Banken beschäftigen sich Regierungen sofort mit Krisenbekämpfung. Sie zahlen unvorstellbare Summen für die Rettung. Beim Klima aber wird nur geredet.

Angesichts der messbaren Auswirkungen der Klimaerwärmung ist das fast schon kriminell. Immerhin geht es um Leib und Leben von hunderten Millionen Menschen. Oder ist diese Dimension zu groß, als dass sie begreifbar wäre? Für uns alle nicht, nur für die Regierungen? Sonst hätten wir doch alle schon Ökostrom und würden auch sonst klimafreundlich leben.

MOZ-Kommentar…

Einst und Jetzt – Eberswalde erschienen

Einst und Jetzt - Eberswalde
Einst und Jetzt - Eberswalde

„Einst und Jetzt – Eberswalde“ ist gestern erschienen. Band 8 der von Märkischer Oderzeitung und Culturcon Medien herausgegebenen Reihe ist von Bürgermeister Friedhelm Boginski begeistert aufgenommen worden. Boginski: „Die Bilder wecken bei Älteren Erinnerungen. Jüngere führen sie an Geschichte heran.“ In dem Buch werden über 40 historische Fotos mit aktuellen kontrastiert.

„Einst und Jetzt – Eberswalde“ ist im Buchhandel oder unter www.moz.de/shop erhältlich. Es kostet wie alle Städte-Bände 14,95 Euro.

Der Schrecken des Krieges

Zwei neue Bücher hat die Märkische Oderzeitung gestern in Seelow und in Strausberg veröffentlicht. In der Kreisstadt von Märkisch-Oderland stellten Autor Gerd-Ulrich Herrmann und MOZ-Chefredakteur Frank Mangelsdorf das Buch „Das Kriegsende 1945“ vor. Das historische Material stammt aus einer Serie, die in den zurückliegenden Monaten in der Märkischen Oderzeitung veröffentlicht wurde. Anlass war das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 65 Jahren.

In seinem Buch beschreibt Gerd-Ulrich Herrmann, der auch die Gedenkstätte Seelower Höhen leitet, die letzten Tage des Krieges. Damals tobten erbitterte Kämpfe in der Region, viele Menschen starben. Der Autor fasste die schrecklichen Geschichten in einer Art Tagebuch zusammen. Dazu werteten Herrmann und sein Mitarbeiter Jürgen Fiene sowjetische und deutsche Quellen aus. „Uns wurde bei der Recherche erst richtig vor Augen geführt, dass es jeden Tag in fast allen Orten Krieg und Sterben gab“, erzählte der Autor.

„Die Serie war eindrucksvoll und erschütternd“, sagte Chefredakteur Frank Mangelsdorf. Viele Leser hätten sich erkundigt, ob daraus nicht ein Buch entstehen könnte. Das liegt nun vor. Die Texte wurden um eine Fülle von Fotos und Karten ergänzt. Brandenburgs ehemaliger Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) hat ein Geleitwort beigesteuert und Doris Steinkraus, die Leiterin der Lokalredaktion Seelow, schildert in einem weiteren Text, wie ehemalige Soldaten Seelow heute wahrnehmen.

In Strausberg setzte die Märkische Oderzeitung mit der Veröffentlichung von alten und neuen Fotos ihre Reihe „Einst und Jetzt“ fort. Nach Frankfurt (Oder), Eisenhüttenstadt, Bad Freienwalde, Schwedt und Rüdersdorf sowie dem Land Brandenburg ist es bereits der siebente Band in dieser Edition. Bereits vor sechs Jahren veröffentlichte die Lokalredaktion alte und neue Stadtansichten von Strausberg. Die Serie kam so gut bei den Lesern an, dass sie auch in anderen Lokalredaktionen übernommen wurde. Die Buchreihe „Edition Brandenburg“, in der die MOZ die Bücher zusammen mit dem Verlag CulturconMedien veröffentlicht, zeigt, „das wachsende Heimatgefühl vieler Menschen“, sagte Mangelsdorf.

Strausbergs Bürgermeisterin Elke Stadeler zeigte sich sehr angetan von dem Buch. Es wurde von Christa Wunderlich geschrieben und MOZ-Fotograf Gerd Markert lieferte die Bilder dazu. „Je älter man wird, umso stärker nimmt man die Veränderungen wahr“, sagte die Bürgermeisterin beim Lesen der mehr als 40 Bildpaare. „Das Buch ist ein schöneres Geschenk als ein Blumenstrauß.“

„Das Kriegsende 1945“ und „Einst und Jetzt – Strausberg“ sind im Buchhandel oder unter www.moz.de/shop erhältlich. Die Bücher kosten 12,80 Euro beziehungsweise 14,45 Euro.

Eine Frage des Vertrauens

Die Europäische Union ermittelt gegen Google. Das ist eine gute Nachricht, weil die Internetfirma tatsächlich marktbeherrschend ist. Ob sie diese Dominanz auch wirklich missbraucht, ist allemal eine Untersuchung wert. Schon in der der Vergangenheit hat sich die EU-Kommission erfolgreich mit dem Softwaregiganten Microsoft und dem Chiphersteller Intel angelegt. Dabei wurde sogar eine Strafe von über eine Milliarde Euro verhängt.

Google sieht sich immer stärkerem Gegenwind ausgesetzt. Das Motto „Don’t be evil“, mit dem die Firma lange für die positiven Effekte des Internets stand, schwindet. Die Datensammelwut mit „Streetview“, die Verknüpfung von Email, Chat und sozialen Netzwerken in „Wave“ ist besorgniserregend. Da Google das alles macht, um solche Daten Werbetreibenden zur Verfügung zu stellen, ist Google zu Recht angreifbar.

Im konkreten Fall hat Google sogar mit der Glaubwürdigkeit der Suchergebnisse gespielt. Wenn das stimmen sollte, bekommt das Image nicht nur einen zusätzlichen Knacks. Dann verliert Google sein wichtigstes Kapital: das Vertrauen.